Asynchrones Lernen

Das versteht ChatGPT unter „asynchronem Lernen“

„Asynchrones Lernen“ bezieht sich auf eine Unterrichtsmethode, bei der Lernende nicht gleichzeitig am gleichen Ort oder zur gleichen Zeit an Bildungsaktivitäten teilnehmen. Im Gegensatz zum synchronen Lernen, bei dem Interaktionen in Echtzeit stattfinden, ermöglicht asynchrones Lernen den Teilnehmenden Flexibilität in Bezug auf den Zeitpunkt und den Ort ihrer Lernaktivitäten.

Charakteristisch für asynchrones Lernen ist, dass die Kommunikation und der Wissensaustausch zeitversetzt erfolgen. Dies kann durch verschiedene Medien unterstützt werden, wie z.B. schriftliche Unterlagen, Foren, E-Mails, Videoaufzeichnungen oder Lernplattformen. Diese Ressourcen ermöglichen es den Lernenden, in ihrem eigenen Tempo zu arbeiten und ihre Lernzeiten flexibel anzupassen.

Asynchrones Lernen findet oft in Online-Kursen, Fernstudienprogrammen oder in Situationen statt, in denen die Lernenden räumlich voneinander getrennt sind. Es bietet den Vorteil, dass es individuellen Lernstilen und Zeitplänen besser entspricht. Teilnehmende können in ihrem eigenen Tempo voranschreiten, sich vertieft mit dem Lernmaterial auseinandersetzen und ihre Fragen oder Beiträge schriftlich formulieren.

In der modernen Bildungswelt gewinnt asynchrones Lernen zunehmend an Bedeutung, da es den Zugang zu Bildungsinhalten erleichtert und eine breitere Teilnahme ermöglicht, unabhängig von geografischen oder zeitlichen Beschränkungen.

Asynchrones Lernen in der Fachliteratur

Bedingungen und die Bedeutung der Lernumgebung

Während der Corona-Pandemie gewann das Lernen eine deutliche Erweiterung hinsichtlich seiner Flexibilität und der bedarfsgerechten Formate. Sehr schnell hatte man Begriffe, dass sich Lehre entwickeln musste, hin zu Mischformen aus einer synchronen-online, asynchronen-online und physischer Präsenz.

Es entstanden Lehr- und Lernangebote, die mit einer Vielzahl an asynchronen Elementen wie beispielsweise dem Instant Messaging, mit Blogs oder Wikis verbunden waren. Damit konnte ein bedarfsbezogenes und zeitlich-räumlich unabhängiges Lernangebot den Lernenden zur Verfügung gestellt werden. Dieser Umgang mit bestimmten Systemen und Tools für asynchrones Lernen brachte aber auch einen Bedarf an kognitiven Skills und digitalen Kompetenzen mit sich. [1]

Einfach nur auf ein zeitlich-räumlich unabhängiges Format zu setzen, erschien jedoch bald zuwenig. Die asynchronen Lernangebote bedürfen asynchroner Materialien, da das gemeinsame kommunikative Handeln während des Unterrichts in Präsenz nicht möglich ist. Man erkannte, ein asynchroner Kurs benötigt einen strukturierten Lernpfad, der im LMS (Learning Management System) umgesetzt wird. Erst dann können Lernende individuell in ihrem eigenen Tempo durch den Kurs gehen und werden gleichzeitig auch immer über den Kursfortschritt informiert.

Dass asynchrones Lernen auch stark von der Lernumgebung beeinflusst wird, darauf weisen Sammet & Wolf hin. Das betrifft vor allem asynchrone Lösungen des kollegialen Austausches und die Produktion von User Generated Content. Dabei sind die Lernbegleiter:innen und die IT der Bildungsanbieter gefordert, die didaktischen Anforderungen für das asynchrone Lernen auch technisch umzusetzen. [2]

Zudem bedeutet asynchrones Lernen keinesfalls, nur mit digitalen Medien allein zu lernen. Es zählen zum asynchronen Lernen auch analoge Medien wie Aufgabenstellungen für ein Forschungsprojekt. Das „asynchron“ beschreibt ausschließlich einen zeitversetzten Lernprozess und nicht den Lernort oder das Lernmedium.[3]

Wie funktioniert asynchrones Lernen?

Beispiele für asynchrones Lernen

Wir fassen zusammen: Wenn Lernende in ihrem eigenen Tempo und zu ihren eigenen Lernzeiten lernen, dann handelt es sich dabei um asynchrones Lernen.

Beispiele dafür sind:[4]

  • Ansehen von vorher aufgezeichneten Lektionen oder Vorlesungen
  • Anschauen von Video-Demonstrationen (How-to-Videos)
  • Lesen und Schreiben von Aufträgen
  • Forschungsprojekte
  • Studierendenpräsentationen
  • zeitversetzte Online-Diskussionen von Lernendengruppen über ein Diskussionforum, das für die Kursgruppe eingerichtet wurde
  • Einzel- oder Gruppenprojekte wie beispielsweise das Erstellen eines Wiki oder Glossars
  • Quizze, Problemlösungen oder Spiele

Die Vorteile dafür liegen auf der Hand: die Lernenden lernen im eigenen Tempo, verpassen keine Lerneinheit, ihr Lernerlebnis ist personalisiert und sie können die Lektion nach Bedarf wiederholen.

Vorteile und Nachteile des asynchronen Lernens

Was dem asynchronen Lernen fehlt, ist die direkte soziale Interaktion. Sich an Live-Sitzungen direkt an einer Diskussion zu beteiligen, das ist beim asynchronen Lernen nicht möglich. Man kommuniziert nur zeitversetzt miteinander.

Genauso wenig erhält man spontanes Feedback und die sofortige Unterstützungen von Dozent:innen beim asynchronen Lernen. Deswegen eignet sich diese Lernform ja auch nur für einfache Inhalte. Komplexe Themen können mit dieser Lernmethode nicht vermittelt werden, da der Aufbau eines Bewusstseins für Komplexität immer die direkte Interaktion von Lehrenden und Lernenden bedarf.

Synchrones versus asynchrones Lernen

Quellen

[1] Hybrid, flexibel und vernetzt? Möglichkeiten, Bedingungen und Grenzen von digitalen Lernumgebungen in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Hrsg. v. Egger, Rudolf & Witzel, Stephan. Wiesbaden: Springer VS, S. VIII.

[2] Sammet, Jürgen & Wolf, Jacqueline: Vom Trainer zum agilen Lernbegleiter. So funktionieren Lehren und Lernen in digitalen Zeiten. Berlin: Springer 2019, S. 117.

[3] Aschemann, Birgit & Russ-Baumann, Chiara: Synchron/asynchron – Was bedeutet das? In: erwachsenenbildung.at, Stand: 20.09.2022. URL: https://erwachsenenbildung.at/digiprof/glossar/synchron_asynchron.php

[4] Panopto.com: Asynchrones Lernen erklärt: Beispiele, Vorteile und mehr. Stand: 12. August 2020. URL: https://www.panopto.com/de/blog/asynchronous-learning-explained-examples-benefits-and-more/


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